Konzert
Musica Antiqua Italica, Ensemble "Oni Wytars"
Die Musik in Italien zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert
Italien ist im Mittelalter und in der Renaissance das musikalische Wunderland Europas,
ein Land, in dem verschiedene (Musik-)Kulturen aufeinander treffen, sich aneinander reiben
und dabei etwas Neues und noch nie da Gewesenes entstehen lassen.
Da ist einerseits die machtvolle katholische Kirche mit ihrer wichtigen konservatorischen Funktion, die mit ihrer mündlichen und schriftlichen Überlieferung im besten Sinne
bewahrend auf die Musik wirkte, aber zugleich auch viele Neuerungen zu unterbinden suchte, und daneben entsteht in den Bruderschaften der „Laudesi“ die erste religiöse „Volksmusik“ in Europa. Die harmonische und mehrstimmige Instrumentalmusik entwickelt sich und wird aufgewertet, etwa mit den Experimenten der Ars Nova und der Ars Subtilior, und gleichzeitig breiten sich die mächtigen Einflüsse der arabischen Kultur vor allem mit ihren rhythmisch-perkussiven Elementen von Süditalien aus langsam Richtung Alpen aus.
Im 16. Jahrhundert treffen sich die italienische und die spanische Musikkultur im
Spanischem Königreich Neapel, jenen Schmelztiegel der Ethnien, der stehts Schnittstelle
zwischen maurischer und europäischer Kultur und Lebensart war.
Werke neapolitanischer Dichter wie z.B. Giulio Cesare Cortese, die zuweilen ihre
Tarantelle, Villanelle, Frottole und Tammuriate auch in den Kneipen vortrugen, erklingen in
diesem Konzertprogramm genau so wie die kunstvollen Recercadas von Diego Ortiz und
die Werke ihrer spätmittelalterlichen, meist anonymen Vorgänger – und lassen uns
eintauchen in die frühen Klangwelten Italiens.
Mit
Gabriella Aiello Gesang
Marco Ambrosini Schlüsselfidel
Riccardo Delfino Harfe
Katharina Dustmann Percussion
Michael Posch Flöten