Dominique Horwitz liest Iwan Bunin (Literaturnobelpreisträger 1933), mit Begleitung vom Jourist Quartett.

Der mystische Zauber alter, russischer Erzählungen übersteht viele Zeiten. Auch nach ein paar Menschenaltern erscheinen sie frischer als das Meiste, was die aktuellen Trends mit sich bringen. Einer der Gründe liegt wohl darin, dass sie vom Wichtigsten im Leben, vom Unvorhergesehenen handeln.

Im Jahre 1933 erhielt der russische Schriftsteller Iwan Bunin, der im Pariser Exil lebte, den Nobelpreis für Literatur. Bunin war gut mit Tschechow, Turgenjew und Gorki befreundet. Als Sohn eines Gutsbesitzers aus der Provinz begann er mit einfachen Dorfgeschichten, die zur Idylle neigten und ein lyrisch geschöntes Bild vom Landleben boten. Erst nach 1917, als er wegen der Revolution nach Frankreich emigrierte, fand seine Prosa zu einer federnden, rücksichtslosen Kraft. Seine Geschichten wurden immer tief- und abgründiger. Fern von den Illusionen des Symbolismus sprechen sie von Chaos, Melancholie, Begierde und Wahnsinn.

Die Novellen dieses Abends stammen aus Bunins schriftstellerisch bester Zeit, zwischen den Jahren 1916 und 1944. Als Kosmopolit wider Willen kannte er die Côte d‘Azur und das algerische Constantine so gut wie seine Westentasche. Ebenso waren ihm die sommerlichen Boulevards von Moskau und die Absteigen und Gerichtssäle von Sankt Petersburg nur allzu bekannt. Kleinstädte am Ende der Welt, dunkle Alleen, kaukasische Kurorte sind die Schauplätze der plötzlichen Leidenschaften und der unerklärlichen Verbrechen aus seinen Erzählungen. Und immer wieder findet sich der Zuhörer an Bord eines Schiffes, eines Wolga-Dampfers, der träge dahintuckert. Genauer gesagt befindet er sich in einer Luxuskabine auf der Fahrt zur Krim, am Anfang einer Geschichte, die ihn in seinen Bann zieht.

Die Lesung wird musikalisch vom Jourist Quartett begleitet, das auf allen renommierten Festivals zuhause ist und mit Musik von Brahms, Tangos aus Russland von Efim Jourist bis hin zu Jazz passend zum Geschehen orchestriert.

Besetzung:

• Dominique Horwitz – Sprecher
• Edouard Tachalow – Violine
• Jakob Neubauer – Bajan
• Andreas Dopp – Gitarre
• Johannes Huth – Kontrabass

Eintrittskarten gibt es an allen VVK-Stellen von Oberpfalzmedien sowie über folgenden Link: https://www.nt-ticket.de/veranstaltung/liebe-und-andere-ungluecksfaelle/