Bruno Jonas – Anders als die anderen oder: „Mia samma mia“
Hoher Besuch am 12. Februar in Mitterteich: Bruno Jonas, seit Jahren eine feste Kabarett-Größe, beehrt ab 20 Uhr das Josefsheim mit seinem aktuellen Programm „So samma mia“ – eine Art Anatomie bajuwarischer Philosophie und Denkungsart. Die EU, die Demokratie, die Politik in Berlin und München, die Flüchtlingspolitik kommen genauso zur Sprache wie der ganz alltägliche Wahnsinn und die grenzenlose Dummheit. Aber eines ist sicher: Obwohl alle gleiach sind, ist das bei den Bayern was anderes – weil „Mia samma mia“. Er stellt die entscheidenden Fragen: Warum sind wir so geworden? Und warum? Wer sind wir? Sind wir Bayern, Deutsche oder Europäer? Sollten wir als Europäer englisches Toastbrot essen, französisches Baguette oder skandinavisches Knäckebrot? Gibt es eine Weißbrottlobby, die es auf das bayerische Vollkornbrot abgesehen hat? Was ist mit dem Reinheitsgebot? Und der Weißwurst? Nicht alle Fragen können abschließend beantwortet werden, aber in einem ist sich Jonas sicher: „Mei, wenn nur alle aso waarn wia i, dann gabs` gor koa Probleme auf dera Welt!“ Sind aber nicht alle – und deswegen gibt es Konflikte. Gerade weil „auf dera Welt“ die anderen immer mehr werden. Oder sind am Ende doch wir die anderen für die anderen? Die richtige Perspektive bringt Jonas mit – und zwar die eines lebenserfahrenen Bayern. Wenn man von einem Urgestein des deutschen Kabaretts sprechen kann, dann in seinem Fall. Max Uthoff war noch nicht eingeschult, Claus von Wagner nicht einmal in Planung, da hatte der Passauer seinen ersten Bühnenauftritt. Das war 1972. Seitdem ist viel passiert. Im Fernsehen wurde der Kabarettist bekannt als Protagonist der Sendung „Scheibenwischer“ mit dem unvergesslichen Dieter Hildebrand, als Tango in der Kultserie „Irgendwie und sowieso“ oder als Bruder Barnabas bei der Salvatorprobe am Nockherberg. Für Fans des politischen Kabaretts ist der 12. Februar ein Pflichttermin.