Konzert
Orgelmusik aus verschiedenen Epochen und Improvisation über gegebene Themen.
Nach einer umfassenden musikalischen Ausbildung in Deutschland ging Günther Kaunzinger für sechs Jahre nach Paris, wo er bei Maurice Duruflé, Marie-Claire Alain und Jean Guillou studierte. Während dieser Zeit gewann er mehrere internationale Wettbewerbe und baute seine Konzertkarriere rasch auf. Seine Berufung an die Hochschule für Musik in Würzburg als o. Professor an den Lehrstuhl für Orgel gab ihm die Möglichkeit, eine Orgelklasse zu etablieren, die von zahlreichen in- und ausländischen Studierenden besucht wurde; einige Zeit leitete er auch eine Klavierklasse am gleichen Institut. 1976 erfolgte eine Berufung als Leiter der Orgelabteilung an die Catholic University nach Washington, D.C. sowie die prestigeträchtige Stelle eines Artist-in-Residence am National Shrine, ebenso Washington, D.C.. An der CUA wurde er auch zum Doctor of the Performing Arts promoviert. Trotz des Angebotes einer permanenten Lehrtätigkeit dort kehrte er nach einigen Jahren nach Würzburg zurück, wo er seine Klasse weiter ausbaute.
In den Jahren 1985-1987 führte er auswendig das gesamte Orgelwerk von César Franck, Charles-Marie Widor und Louis Vierne international auf, was ihm höchstes Lob der Presse als Liszt der Orgel (Italien), ein echtes Genie (Mexico) und der große Virtuose (Leonard Bernstein) einbrachte. Im darauffolgenden Jahr wurde er zum Interpreten des Jahres gewählt. Verschiedene Auszeichnungen und Ehrungen, darunter dreimal der Preis der deutschen Schallplattenkritik, Kulturpreis sowie das Verdienstkreuz am Bande der BRD belegen seinen Status als herausragenden Künstler, der auch als Herausgeber von Orgelwerken (C. Franck (Gesamtwerk), J. Reubke (erste korrigierte Fassung der Orgelsonate)) und Fragen der Interpretation (Jeu inégal, Ornamentik, Orgelbau) bekannt wurde.
Als einziger noch lebender Enkelschüler von L. Vierne fühlt er sich dessen Werk in besonderer Weise verpflichtet und gibt es in Kursen und Vorlesungen weiter.